Gründerzeit und Turner

Schon 1908 erteilte Lorenz Grün im alten Furtnergarten Turnunterricht.
1919, also 1 Jahr nach dem Kriegsende, wurde dann der TSV Wartenberg gegründet. Der Verein schloss sich bald dem Isarturngau und dem Bayerischen Turnerbund in München an. Das kleine Wartenberg mit damals ca. 1000 Einwohnern war damit in der Gesellschaft der Städte wie Moosburg, Erding, Freising und Dorfen.

Neben dem Geräteturnen wurde damals gerne Schlag- und Faustball betrieben. Dafür wurde der Marktplatz als Sportplatz genutzt. Auf Bezirks- und Kreisebene konnte einige Male Siege errungen und damit der Eichenkranz empfangen werden. Auch ein Gaumeistertitel wurde nach Wartenberg geholt.

1924 war der TSV Wartenberg Ausrichter und Gastgeber für das Gauturnfest. Josef Kammerer, eines unserer Gründungsmitglieder, stand hier besonders im Mittelpunkt. Ihm gelang es, die damals sehr mächtigen Leichtathleten des TSV 1860 München zu übertrumpfen. 1928 wurde er in Regensburg
2. Bayerischer Meister im leichtathletischen Dreikampf.

Ein dringend benötigter Turnraum fehlte die ersten Jahre, bis der Brauereibesitzer Reiter einen Raum im alten Furtnerbräuhaus zur Verfügng stellte. Mit viel Eigenleistung wurde dieser Raum zum Sportraum umgebaut. Da darf man aber nicht die heutigen Ansprüche an Geräteausstattung oder gar Heizung als Vergleichsmaßstab nehmen. Bescheidenheit und viel Fleiß waren selbstverständlich notwendig.

In der Zeit von 1933 bis Kriegsende 1945 wurde der Sport staatlicherseits vom ursprünglichen Individualisten- zum Massenbetrieb.

1947 gründete sich, wie auch an vielen anderen Orten, ein Fußballverein. Das war der F.C. Wartenberg. Schon zwei Jahre später vereinigten sich aber die beiden Sportvereine zum TSV Wartenberg. In diesen Jahren gab es auch eine Handballmannschaft.

Mädchenturnen zeigte große Anziehungskraft, die sich durch bis zu 60 Mädchen in den regelmäßigen Turnstunden zeigte. Unsere Turner verzeichneten in den 50er Jahren große Erfolge und konnten 1958 beim Deutschen Turnfest gute vordere Plätze einnehmen und stolz mit Eichenkranz geschmückt nach Hause reisen.

Die große Persönlichkeit war Toni Lutz, der 2. Bayerische Meister im Geräte-Sieben-Kampf. Auch bei den großen Turnfesten in Hamburg und München konnte er sich durchsetzen. Toni Lutz turnte in der Oberbayernauswahl und 1953 auch in der Bayernriege.

1959 wurde der Reiterbräu neu gebaut und es entstand dabei  auch der Reitersaal. Hier durfte der Sportverein auch sein Training abhalten. Auch die Fußballer konnten sich damit selbst im Winter fit halten.

1959 war auch das 40 jährige Jubiläum. Der Reitersaal wurde gerade rechtzeitig fertig und bot den würdigen Rahmen für die Festtage. Drei verdiente Sportler wurden dabei zu Ehrenmitgliedern ernannt:
Sepp Kammerer, Moritz Gerstner und Karl Rasthofer.

1966 war ein neuer Meilenstein im Wartenberger Sportgeschehen. An der Strogen konnte nach vielen Provisorien mit Unterstützung der Gemeinde ein richtiger Sportplatz mit Fußballfeld gebaut werden.